Mittwoch, 16. Mai 2012

Reise/Krankenhaus


Pangani Beach
Während der vergangenen Zeit um Ostern bot sich mal wieder die Gelegenheit ein wenig durchs Land zu reisen.
Dabei verlief meine Reiseroute von Dar es Salam aus Richtung Norden, nach Pangani, Tanga zum Kilimanjaro in Moshi und abschließend nach Arusha.
Während die davon östlicheren gelegenen Gebiete wie Pangani und Tanga, touristisch fast nicht erschlossen sind wird man in Moshi und Arusha an jeder Ecke von dubiosen Safari Unternehmern und Kunsthändlern angesprochen.
Die Aufdringlichkeit der meisten Verkäufern gipfelte in der Penetranz eines Stalkers in Arusha der mich einen ganzen Tag lang verfolgt hat und sogar mehrere Stunden vor dem Hotel wartete. Eine der wenigen Situationen die während meines bisherigen Aufenthaltes wirklich unangenehm war.
Highlight der Tour war ein eintägiger Ausflug zu den vor Tanga gelagerten „Aboni“ –Höhlen.
Das Höhlensystem ist nur zu einem minimalen Teil erforscht, beherbergt tausende von Fledermäusen und erstreckt sich vermutlich bis nach Kenia.  

Aboni Caves
Innerhalb meiner Einsatzstelle im Krankenhaus, arbeite ich zurzeit in der Pharmazie.
Hier werden Medikamente an Patienten ausgegeben sowie einzelne Teile des Hospitals wie Operationssäle und das Labor mit Utensilien ausgestattet.
Mein direktes Arbeitskollegium setzt sich aus zwei Ordensschwestern und einer Krankenschwester zusammen die sich nach einem mir völlig willkürlich erscheinenden System, zwei Schichten teilen.
Der Patient erscheint in der Pharmazie mit seiner Akte in welcher der behandelnde Arzt zuvor unter anderem die Medikation notiert hat. Diese ist in Menge/g und Häufigkeit/Tag festgehalten, wodurch die Anzahl an Tabletten etc. erst berechnet werden muss.
Ist dies geschehen werden die Medikamente in eine Plastiktüte gepackt und mit dem Gebrauchshinweis an den Patienten übergeben.
Abschließend werden sein Name sowie die abgegebene Medikamentenmenge in einem Buch (keine IT) festgehalten.
Durchschnittlich werden vor allem Schmerzmittel und Medikamente zur Behandlung von Parasitenbefall, Malaria und Tuberkulose ausgegeben.
Einmal am Tag wird das an den Ausgaberaum angrenzende Lager aufgestockt.
Hierzu wird der „Main Store“ aufgesucht der sich an der anderen Ecke des Geländes findet und wiederum von einem Pharmaunternehmen aus Dar es Salam ca. einmal im Monat beliefert wird. 
Da ich in allen Bereichen der Pharmazie eingesetzt werde, ist eigentlich immer etwas zu tun, wodurch mein jetziger Job mehr Spaß macht als der auf Dauer doch recht langweilige Einsatz an der Rezeption.
Es bleibt Schade, dass ich durch die widrigen Umstände zu Beginn meines Aufenthalts soviel Zeit verloren habe und nicht von Anfang an im Krankenhaus gearbeitet habe, denn erst jetzt nach knapp drei Monaten habe ich das Gefühl in meiner Stelle „angekommen“ zu sein.
Die Leute hier haben verstanden was ich mache, wer ich bin und ich werde auch nicht mehr Sachen gefragt wie: „Was für eine Studie führen sie jetzt eigentlich genau durch?“.
Die von mir geleistete „Pionierarbeit“ als erster Freiwilliger  wird dann aber hoffentlich meinem Nachfolger zu gute kommen.

Mt. Kilimanjaro
Nächste Woche Montag werde ich unsere deutsche Koordinatorin in Kigali (RW) abholen. Ihr  Besuch dient hauptsächlich der Hospitierung unserer Einsatzstellen sowie dem Austausch mit den tansanischen Verantwortlichen.
Bis dann
Lucas

1 Kommentar:

  1. Hey, hier ist Lukas (komischer Zufall :D) aus Deutschland. Ich flieg dieses Jahr im September auch mit dem Bdkj nach Tansania und da wollte ich dir mal ein paar Fragen stellen. Schreib mir doch eine E-Mail an Lukas.kienlein@googlemail.com.
    Danke schon mal im Vorraus!

    AntwortenLöschen